Das war der Deutsche Radiopreis 2012
Das war der Deutsche Radiopreis 2012
Aller guten Dinge sind drei? Das trifft in jedem Fall für den Deutschen Radiopreis zu, der am 6. September 2012 zum dritten Mal in Hamburg verliehen wurde. Doch es wird auf keinen Fall bei diesen drei Durchgängen bleiben, und das ist gut so. Schon die ersten beiden Feiern im Schuppen 52 im Hamburger Hafen, einem ehemaligen Gewürzspeicher, strotzten nur so vor großen Momenten und schärften die Aufmerksamkeit für die vielen Höchstleistungen im deutschen Radio, für die die Macher bei dieser Preisverleihung ausgezeichnet werden.
Neuer Abschnitt
Gala 2012
Gänsehautmomente: Die Gala 2012 in Bildern
Schon im Vorwege dieser Gala passierte Überraschendes: Die Nachricht, dass Robbie Williams auftritt, hielten viele zunächst für einen Scherz. Der Superstar elektrisierte schließlich nicht nur die gut 900 Gäste der Gala, sondern zog auch die Fanmassen an den Roten Teppich. Ein sehnlichst erwarteter deutscher Musiker hingegen musste kurzfristig absagen. Tim Bendzko konnte wegen einer Erkrankung nicht kommen. Er wurde aber bestens vertreten durch den sympathischen Dänen Lukas Graham. In der Laudatoren-Riege sprang "Stern"-Chefredakteur Thomas Osterkorn für seinen "Spiegel"-Kollegen Georg Mascolo ein. Die Veranstaltung bot einen gebührenden Rahmen für die eigentlichen Stars des Abends: das Radio und die Radiomacher. Das Packende, das Fesselnde des Mediums zeigte sich durch die große Bandbreite der Preiskategorien, von der besten Programmaktion bis zum besten Interview.
Weizsäcker: "Ich bin zu jung für sowas"
Die Laudatio von Richard von Weizsäcker ist ein Höhepunkt des Abends.
Humor ist eine der großen Stärken des intelligenten Radios - an diesem Abend zuallererst verkörpert durch Richard von Weizsäcker. Der ehemalige Bundespräsident sorgte für einen Höhepunkt des Abends. Seine Laudatio auf die "Beste Reportage" wurde begleitet durch eine kleine Unstimmigkeit im Manuskript, die der 92-jährige Staatsmann mit einem humorvollen Kokettieren über sein Alter überspielte ("Ich bin zu jung für sowas..."). Dann würdigte er nachdenklich und eindrücklich die großartige Reportage von Martin Durm über den Aufstieg und Fall des Despoten Gaddafi. So muss Radio sein!
Preisträger und Künstler begeistern
Auch bei den Geehrten spiegelte sich diese Vielfalt wieder. Die Morgenmoderatoren Holger Ponik & Ilka Petersen (NDR 2) wurde ebenso ausgezeichnet wie ffn-Comedian Jan Zerbst, 104.6-RTL-Programmdirektor Thomas Müller (Lebenswerk) oder Dr. Monika Künzel und Tom Noga für ihre Sendung "The crazy never die - Die lange Nacht des Hunter S. Thompson" auf Deutschlandradio Kultur. Auch die Showacts bedienten souverän und bestens aufgelegt alle Stimmungslagen. Ein fast hymnischer Auftritt des Grafen von Unheilig mit Andreas Bourani, ein dynamischer Ed Sheeran, coole Pet Shop Boys und natürlich ein bärenstarker Udo Lindenberg. Der ewig junge Innovator, von einem anderen Innovator (Frank Elstner) mit einem Sonderpreis geehrt, machte auch an diesem Abend "sein Ding".
Schöneberger und Williams in Höchstform
Zu Beginn der Gala ahnt Barbara Schöneberger noch nicht, dass Robbie Williams ihr noch einen Kuss auf den Babybauch drücken wird.
Man kann nicht über diese Gala berichten, ohne auf zwei weitere starke Persönlichkeiten einzugehen: Zum einen eine sichtbar schwangere Barbara Schöneberger, die mit ihrer norddeutsch-vorlaut-menschlichen Art gewohnt charmant durchs Programm führte. Und dann natürlich Special Guest Robbie Williams - wie gewohnt aufgedreht und voller Dankbarkeit für die deutschen Radiomacher. Er hielt die Laudatio auf die "Beste Innovation" und parlierte nicht nur locker-flockig mit Barbara Schöneberger, sondern drückte gleich zu Beginn einen dicken Schmatzer auf ihren Babybauch. Der britische Superstar ist an gewölbte Körperformen gewöhnt. Seine Frau Ayda Field ist schließlich auch gerade hochschwanger.
Radio ist lebendig wie eh und je
Das Fazit des Abends? Um ein derart kraftvolles, vielseitiges und innovatives Medium muss man sich keine Sorgen machen. Und: Für alle, die an diesem Abend die begehrte Trophäe gewonnen haben, ebenso wie für die, die "nur" nominiert waren, wird dieser Abend Ansporn sein, sich nicht zurückzulehnen, sondern noch besser zu werden.