Deutscher Radiopreis 2023: Purple Disco Machine
Purple Disco Machine: Hit-Gigant aus Sachsen
Tino Piontek alias Purple Disco Machine zählt zu den erfolgreichsten und angesagtesten DJs und Produzenten.
Natürlich war der Anzug, den er bei der Grammy-Verleihung trug, lila. Die Farbe ist seine liebste, sein Markenzeichen, seitdem er sich vor 13 Jahren von Stereofunk in Purple Disco Machine umbenannte und Hit an Hit reiht.
Dance-Hits in Serie
Wenn beim Radiohören der dringende Wunsch zu tanzen aufkommt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass "Purple Disco Machine" auf dem Display steht - in diesem Sommer mit dem Song "Substitution" (mit Kungs), im letzten mit "In The Dark", und davor mit "Hypnotized" (beide mit Sophie and the Giants), "Fireworks" (feat. Moss Kena & The Knocks) und "Dopamine" (feat. Eyelar). Der Dresdener ist der erste sächsische Künstler, der einen Grammy gewann. In diesem Jahr wurde Purple Disco Machine für seinen Remix von Lizzos Single "About Damn Time" mit dem internationalen Musikpreis in der Kategorie "Best Remixed Recording" ausgezeichnet.
DJ-Talent mit Koch-Ausbildung
Tino Piontek, wie Purple Disco Machine bürgerlich heißt, hat mit den Ostrock-Schallplatten seines Vaters Scratchen geübt und ist immer noch der Meinung, ein guter DJ beweise sich durch seine Fähigkeiten, mit Vinyl umzugehen. Nach der Wende investierte die Familie das Begrüßungsgeld in Tonträger. Die Begeisterung für elektronische Musik weckten Liveshows von Pink Floyd, Phil Collins und Jean-Michel Jarre. Tino Piontek mochte auch den Sound von Italo-Disco, französischem House und US-amerikanischem Funk & Soul und fing an, damit zu experimentieren.
In diesem Jahr gewann Purple Disco Machine den Grammy für den besten Remix.
Schon als Schüler wurde Tino Piontek Stamm-DJ in einem Club, der wenige hundert Meter von seinem Elternhaus entfernt eröffnete. Er kaufte sich die nötige Technik, begann Musik zu produzieren und gründete ein eigenes Label - nicht ohne sich durch einen sogenannten "Brotjob" abzusichern. Nach der zehnten Klasse machte er eine Ausbildung zum Koch und arbeitete in einem Restaurant mit Michelin-Auszeichnung. Es folgten Zivildienst, Abitur und die Überlegung, Lehrer zu werden und nur nebenbei Musik für andere zu schreiben.
Die elektronische Musik war Ende der "Nullerjahre" nicht mehr nach seinem Geschmack, weniger positiv, sommerlich und locker, eher eindimensional und kühl. Daher verabschiedete sich Tino Piontek von seinem Projekt Stereofunk und begann, ohne Druck und ohne Festlegung auf ein Image, als Purple Disco Machine Songs aufzunehmen. Schnell füllten diese die Tanzflächen und Tino Piontek war als DJ und Produzent gut gebucht.
Mit "Exotica" zum internationalen Durchbruch
Sein heutiger Künstlername ist eine Mischung aus Genre, Prince-Einfluss und Zufall, denn während der Pseudonym-Suche lief ein Album von Gloria Estefan und ihrer Miami Sound Machine im Hintergrund. Im Nachhinein hätte sich Tino Piontek gern mehr Mühe gegeben, zumal er den Namen auf absehbare Zeit kaum mehr wechseln kann.
2017 erschien sein Debütalbum "Soulmatic", das immer weitere Kreise in der Danceszene zog, bis vier Jahre später mit "Exotica" der internationale Durchbruch auch im Mainstream gelang. Tino Piontek ist inzwischen verheiratet und zweifacher Vater - Musik ist damit nicht mehr die einzige Nummer eins in seinem Leben. Seine Familie, sein alter Freundeskreis und Dresden als Ruhepol lassen ihn vieles gelassen angehen. Er sieht sich selbst als Musik-Nerd, der nicht abhebt nur weil er Songs für Stars wie Elton John, Lady Gaga, New Order oder Dua Lipa produziert.
Weltpremiere beim Deutschen Radiopreis
Fans von Purple Disco Machine durften sich bei der Verleihung des Deutschen Radiopreises auf neue Sounds freuen. Zusammen mit der britischen Band Nothing But Thieves präsentierte der Top-DJ in Hamburg erstmals den Song "Something On My Mind".
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Stand: 07.09.23 23:00 Uhr