Hinter den Kulissen der Radiopreis-Jury

von Nadia S. Zaboura

Der Deutsche Radiopreis feiert seinen zehnten Geburtstag. Am 25. September werden in Hamburg wieder die besten Radiomacherinnen und Radiomacher ausgezeichnet. Längst ist der Preis zur wichtigsten Auszeichnung der Branche geworden. Aus mehr als 440 Bewerbungen konnte die unabhängige Jury beim Grimme-Institut in diesem Jahr die herausragendsten Moderationen, Interviews und Reportagen auswählen. Die Juryvorsitzende Nadia Zaboura beschreibt die schwierige Suche nach den Besten der Besten:

Elf Medienexperten diskutieren Bewerbungen

Nadia Zaboura - Mitglied der Jury für den Deutschen Radiopreis 2019. © Grimme Institut

Nadia Zaboura leitete in diesem Jahr erstmals die Jury.

Stellen Sie es sich einmal ganz bildhaft vor: In nur wenigen Wochen dürfen Sie hunderte Stunden Radio hören und fachlich bewerten. Nicht irgendein Radio, sondern Radiowerke, die deutsche Sender selbst als preiswürdig erachten – egal ob aus privater oder öffentlich-rechtlicher Produktion. Willkommen zum Deutschen Radiopreis 2019, präziser: inmitten der Arbeit der Jury.

Denn treffen sich zur Jahresmitte die sechs Jurorinnen und fünf Juroren zur alles entscheidenden Sitzung, haben sie bereits intensive Audioarbeit geleistet. Haben zugehört, haben gelacht und gelernt, wurden informiert und unterhalten, wurden bewegt und berührt und haben dabei stets nach dem Exzellenten, dem Vorbildlichen und Herausragenden des zurückliegenden Radiojahres gelauscht.

Jury

Deutscher Radiopreis 2019: Mitglieder der Jury

Der gebürtige Kölner Georg Bergheim kennt sich in der Musikszene bestens aus und kann auf viel Erfahrung als Unternehmer, Manager und Berater zurückblicken.
Jörg Bollmann leitet das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik. Journalistisch schaut er auf eine lange Radio-Erfahrung im privaten und öffentlich-rechtlichen Rundfunk zurück.
Die Magdeburgerin Heike Heinrich ist Expertin für Film, Kunst und Erwachsenenbildung. Außerdem gehört sie zur Grimme-Jury für Kino und Fernsehen.
Der frühere ARD-Korrespondent Andreas Horchler ist leidenschaftlicher Fan der langen Radioformate Hörspiel und Feature. Mehrfach wurde er für seine Arbeiten ausgezeichnet.
Die Düsseldorferin Nora Jakob ist im Bereich der Unternehmenskommunikation tätig. Als Journalistin hat sie sich mit Wirtschaftsthemen einen Namen gemacht.
Als Print-Journalistin hat sich Ute Rang lange Zeit vor allem mit Medienthemen beschäftigt. Für ihre Arbeiten ist sie außerdem mit dem Deutschen Lokaljournalistenpreis und dem European Newspaper Award ausgezeichnet worden.
Mercedes Riederer bringt als frühere Hörfunk-Chefredakteurin viel Praxiserfahrung in die Experten-Jury. Außerdem liegt ihr Schwerpunkt auf der journalistischen Ausbildung.
Die Journalistin Petra Schwegler arbeitet in erster Linie für Print und Online. Ihr Schwerpunkt sind Medienthemen.
Mit "Wetten, dass..?" feierte Viktor Worms als Produzent große Erfolge im TV. Heute berät Viktor Worms Radioprogramme und engagiert sich im Charity-Bereich.
Musiker und Diplom-Kaufmann Carl-Frank Westermann ist Experte für Sound Branding. Seine Arbeiten sind mehrfach mit Preisen ausgezeichnet worden - etwa mit dem German Brand Award.
Die Politikberaterin und Moderatorin Nadia Zaboura ist Expertin für Web-Themen. In diesem Jahr leitete sie erstmals die Beratungen der elfköpfigen Radiopreis-Jury.

Und so sitzen wir – elf vom Grimme-Institut berufene Medienexpertinnen und -experten mit ausgesprochener Liebe zum Medium Radio – nun an diesem über 30 Grad heißen Sommertag in einem kühlen Konferenzraum und diskutieren, bis die Atmosphäre knistert.

Zwei Tage argumentieren, bewerten, überzeugen

Welch ein Genuss es ist, diese Zeit inmitten geballten Sachverstands zu verbringen, das ist kaum in Worte zu fassen. Man kann es sich präzise und zeitgleich und so tänzerisch vorstellen wie die Fechtkunst:

Mitglieder der Jury für den Deutschen Radiopreis 2019 © Grimme Institut

Sechs Frauen und fünf Männer entscheiden über Nominierte und Preisträger.

Es geht auf die Planche mit gewandten Argumenten, rasant folgen kunst- wie kraftvolle Wortbeiträge mit wechselnden Perspektiven und überraschenden Volten. Das klare Ziel bleibt dabei stets, sich für favorisierte Einreichungen stark zu machen, argumentativ zu überzeugen, aber auch: sich mitreißen zu lassen von der Begeisterung der Kolleginnen und Kollegen.

Und so stehen sie am Ende dieser zweitägigen Kür dann fest, die Nominierten wie die Preisträgerinnen und Preisträger der zwölf Kategorien. In diesem Jubiläumsjahr begegnete die Jury dabei abermals echtem Hörgenuss. Sie traf auf zunehmende Diversität, Experimentierfreude und Erzählkunst, ließ sich begeistern von exzellenter Information und Unterhaltung.

36 Nominierte fiebern Finale entgegen

Allen Nominierten gratulieren wir nun zu der besonderen Auszeichnung, zu den besten drei ihrer Kategorie zu gehören. Und wir freuen uns von Herzen mit den Preisträgerinnen und Preisträgern, die am Gala-Abend verdient die Skulptur des Deutschen Radiopreises 2019 in ihren Händen halten.

Wir freuens uns auf die nächsten zehn Jahre Faszination und Fortentwicklung, Würdigung und Rampenlicht für das Medium Radio - auf die nächste Dekade Deutscher Radiopreis!