Rea Garvey

Über den Kopfhörer Musik hören und irgendwann im Laufe der Nacht dabei einschlafen – das war für den jungen Rea Garvey der Beginn einer langen und innigen Freundschaft mit dem Radio. Ohne Musiksendungen, wie etwa die von BBC-Legende John Peel, hätte er nie von Falco gehört und seinen Song "Jeanny" gecovert, sagt der gebürtige Ire rückblickend. Und auch so prägende Bands, wie die Grunge-Helden von Nirvana, hat Rea Garvey in den 1990er Jahren durch das Radio kennengelernt. Heute sind es seine Songs, die aus dem Radio nicht mehr wegzudenken sind und so womöglich andere Musiker prägen.

Durchbruch mit "Supergirl"

Warum seine Songs so gut ins Radio passen und Millionen Hörer begeistern, dafür hat Rea Garvey selbst keine rechte Erklärung. Klar ist nur, dass der Sänger und Gitarrist von Anfang an den Dreh raus hatte. Mit seiner Band Reamonn gelang ihm Ende der 90er das, wovon andere Künstler ein Leben lang träumen. Schon bevor die erste Single erschien, konnte die Band zwischen verschiedenen Plattenfirmen auswählen, um sich dann sofort mit dem Debut-Song "Supergirl" ein musikalisches Denkmal zu setzen. Nicht umsonst ist die Ballade in diesem Sommer wieder an der Spitze der Charts zu finden - als beatlastiges Cover von Anna Naklab und Alle Farben.

Mit Songs wie "Trough The Eyes Of A Child" oder "Promise (You & Me)" bescherten Reamonn den deutschen Radiohörern zehn Jahre lang immer wieder großartige Hits. Ausgerechnet nach ihrem erfolgreichsten Album "Reamonn" beschlossen die Bandmitglieder aber 2010, künftig eigene Wege zu gehen. Für Rea Garvey kein Problem - als Songwriter und Gastsänger hatte der Berliner schon zuvor eigene Projekte gepflegt, wie etwa die Zusammenarbeit mit dem DJ-Duo Jam & Spoon, mit Paul van Dyk oder mit Nelly Furtado. Solo und unter eigenem Namen setzte Rea Garvey seine Erfolgsgeschichte mit Radiohits wie "Colour Me In" oder "Wild Love" nahtlos fort.

Persönlicher Draht zum Radio-DJ

Neben den Erfolgen im Radio bescherten Rea Garvey zweifellos auch seine Auftritte als Juror in der Castingshow "The Voice Of Germany" einen gewaltigen Popularitätsschub. Trotzdem bezeichnet sich der Musiker als Radiofan. Nicht weil das Medium etwas besser mache als andere, sondern weil das Radio persönlicher sei: "Wenn du deinen Lieblingsmoderator gefunden hast, glaubst du, er spricht nur für dich."

In diesem Herbst wird Rea Garvey sein inzwischen drittes Soloalbum veröffentlichen. Der Auftritt beim Deutschen Radiopreis heizte die Neugierde darauf zweifellos an - denn der 42-Jährige präsentierte am 3. September bei der Gala in Hamburg die Vorabsingle "Armour". Zudem hielt Rea Garvey die Laudatio für den Gewinner in der Kategorie "Beste Sendung".