Porträt: Naturally 7

Nein, hinter Naturally 7 verbirgt sich keine Boyband und auch keine A-Capella-Gruppe im traditionellen Sinne. Die R&B-Band aus New York ist eine siebenköpfige Beatbox. Sie selbst nennen ihren Stil auch "Vocal Play". Nur mithilfe von Stimme und Lippen lassen Roger und Warren Thomas, Dwight Steward, Rod Eldridge, Garfield Buckley, Napoleon Cummings und Armand Hutton eine ganze Kapelle aufleben: Man hört den Klang von Schlagzeug, Trompeten, Gitarren, Mundharmonika und sogar das Scratching an den Turntables. Das alles ohne den Einsatz von echten Instrumenten.

Das Septett musizierte schon mit Coldplay-Sänger Chris Martin

So viel spielerische Kreativität, so viel Sinn für Rhythmus kann nur Begeisterung auslösen. Und so ging es für die "Band ohne Band" seit ihrem ihrem ersten Album "What Is It?" von 2003 stetig bergauf. Sie waren schon als Support-Act mit Michael Bublé auf Welttournee und statteten so berühmten Talkmastern wie Ellen DeGeneres und Jay Leno einen Besuch ab. Ihren Auftritt im Pigalle in London im Jahre 2009 ließen sich sogar Musikgrößen wie der Coldplay-Sänger Chris Martin, Natalie Imbruglia und Produzent Brian Eno nicht entgehen. Prompt saßen die sieben am nächsten Tag mit Martin und Eno zum gemeinsamen Musizieren im Studio.

Weil Thomas kein Schlagzeug bekam, ahmte er es nach

Die Idee, Musikinstrumente zu imitieren, entstand übrigens aus der Not: Warren Thomas war es, der sich als Kind ein Schlagzeug wünschte, es aber nicht bekam, weil seine Mutter keinen Lärm wolllte. Deshalb begann er das ersehnte Instrument einfach mit dem Mund nachzumachen, was ihm bald täuschend echt gelang. So wurde Warren das Schlagzeug der Band, wärend seine Kollegen sich die Sounds von Bass, Gitarre oder Posaune aneigneten und perfektionierten.

Bei der Gala zum Deutschen Radiopreis in Hamburg stellten Naturally 7 einen Song aus dem aktuellen Album "Vocal Play" vor und verblüfften das Publikum bis in die letzten Reihen.