"Beste Höreraktion": "Ganß nah dran" Spezial (Antenne Thüringen)

Der Deutsche Radiopreis 2010 in der Kategorie "Beste Höreraktion" geht an "Ganß nah ran" Spezial - das DDR Experiment. Der Preis geht an Stefan Ganß, Fee Theumer.

Zwanzig Jahre nach dem Fall der Mauer wagte Antenne Thüringen-Reporter Stefan Ganß ein einzigartiges Experiment. Er hat eine Woche in einer Museumsbaracke unter DDR-Bedingungen gelebt. Die Barackentür stand den Hörern immer offen. So wurden sie mit ihren Erinnerungen und Wendegeschichten Teil des Experiments.

Begründung der Jury:
An Ideen für Hörer-Aktionen mangelt es dem Radio nicht. Dennoch fiel es der Jury recht leicht, sich für eine zu entscheiden. Für eine vergleichsweise wenig spektakuläre. Sie hat mit dem zwanzigsten Jahrestag des Falls der Berliner Mauer einen aktuellen Bezug. Es geht um das Erinnern, wie es damals war, vor dem 9. November 1989. Ein Reporter lebte sieben Tage lang in einer extra eingerichteten Museumsbaracke, die sogenannte "Olle DDR" in Apolda. Dort aß er Eier mit Senfsoße, nutzte Original-Aluminiumbesteck, rasierte sich mit "Tüff nach der Rasur" und war selbst auf dem stillen Örtchen mit zwanzig Jahre altem "Dessau Standard" zeitgemäß ausgestattet. Auf Handy, iPod oder Kreditkarte verzichtete er. In diese Baracke lud unser Preisträger seine Hörer zu "Vor-Ort-Gesprächen in der Vergangenheit" ein: So entstand eine vorbildliche Aktion: sehr persönlich, sehr intensiv, sehr eindringlich, sehr nachdrücklich. Und immer: ganz nah dran.

Laudatorin war Kim Fisher.